Die Kleipütten bei Hauen sind ein wertvoller Lebensraum für Wasservögel, Watvögel, Löffler und vielen Schilf bewohnenden Arten. Wegen der auf Schlammflächen in der Nähe der Vogelbeobachtungshütten besonders gut zu beobachtenden Watvögel hatte das Gebiet unter Vogelkundlern einen besonderen Ruf als für die Vogelbeobachtung besonders geeignetes Gebiet erworben. Der Bewuchs der früheren Schlammflächen mindert jedoch den Wert für dort rastende Vögel bereits seit Jahren. Daher wurde in 2016 von der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland damit begonnen, die Wasserstände über ein im Jahr 2013 vom NABU erbautes Stauwehr saisonal zu steuern. In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Aurich wurde ab Anfang August bis Anfang November Wasser abgelassen, so dass Schlick- und Schlammflächen wieder zu Tage traten. Dies brachte während des Herbstzuges bereits bemerkenswerte Erfolge, da Arten wie Kampfläufer, die Isländische Rasse der Uferschnepfe und die Bekassine teils in national bedeutsamen Bestandsgrößen gesichtet wurden. Es zeigte sich aber, dass die Steuerungsmöglichkeiten der Wasserstände noch keineswegs optimal sind.
Eine Befliegung mit Hilfe einer Drohne sollte daher Klarheit darüber bringen, woran das lag. Im Auftrag der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland und ausgestattet mit einer Ausnahmegenehmigung des Landkreises Aurich brachte Jannik Roßkamp daher im September seine Drohne zum Einsatz. Die Drohne machte GPS-gesteuert in regelmäßigen Abständen hochaufgelöste Fotos von den Kleipütten, die dann später zu einem Gesamtbild zusammen gesetzt wurden.
Als Ergebnis der Befliegung zeigte sich, dass früher vorhandene Abflussrinnen in den Pütten verschlammt oder verlandet waren. Abläufe zwischen den einzelnen Pütten waren verstopft, so dass die Pütten nur im näheren Umfeld des Stauwehrs mit einer spürbaren Absenkung der Wasserstände regagierten. Daher wird die Ökologische NABU-Station Ostfriesland in 2017 ein Gesamtkonzept erarbeiten, wie die Wertigkeit der Pütten für Rast- und Brutvögel unter anderem durch Optimierung der Steuerungsmöglichkeiten weiter verbessert werden können. Hierfür finden zunächst systematische Bestandserfassungen der Rast- und Brutvögel sowie eine Amphibienkartierung statt.