Kreuzotterschutz

Die Schlangen gehören zum Moor

ACHTUNG: Wir bitten um Mitteilung von Kreuzotter-Beobachtungen in den Landkreisen Aurich und Wittmund sowie um Mithilfe bei der Betreuung von Schlangenblechen !!!

Kreuzottern bilden ein wichtiges Bindeglied in den Ökosystemen der Moorgebiete Ostfrieslands. Ihre Hauptnahrung sind dort Moorfrösche und Waldeidechsen. Sie selbst wiederum werden erbeutet zum Beispiel von Greifvögeln, Igeln und Wildschweinen. Die Jungschlangen vom Format eines großen Regenwurms können auch zur Beute von Raubwürgern werden.

 

Die Bestände der Kreuzotter scheinen aber deutlich zurückgegangen zu sein, selbst in großen Moorgebieten wie am Ewigen Meer. Zwar sind sie auf Wegen und Wiesen Gefahren durch Überfahren oder Folgen der Bewirtschaftung ausgesetzt. Schwerwiegender dürfte aber der Rückgang an Beutetieren wiegen, was vor allem in Bezug auf die Waldeidechse vermutet wird. Zur unerwarteten Gefahr für die Bestände können auch Wiedervernässungen von Mooren werden, da diese oftmals im Winterhalbjahr vorgenommen werden. Zu dieser Zeit befinden sich die Kreuzottern aber im Schutz vermeindlich trockener Winterquartiere.

 

Da in vielen Moorgebieten Ostfrieslands noch weitere Wiedervernässungen in den Hochmooren erfolgen müssen, um die Mineralisations- und Bewaldungsprozesse zu stoppen, könnten diese ohne Kenntnis der Paarungs-, Geburts- und Überwinterungsstätten ungewollt den Kreuzottern den Garaus machen. 

 

Damit dies nicht geschieht, sammelt die Ökologische NABU-Station Ostfriesland alle Hinweise auf neue Kreuzotterbeobachtungen sowie die der letzten Jahre. Des weiteren werden in den Moorgebieten so genannte Schlangenbleche ausgelegt, um diese für die Feststellung von Kreuzottervorkommen zu nutzen. Unter den Profilblechen bildet sich ein Mikroklima, das es den wechselwarmen Schlangen ermöglicht, schneller auf Betriebstemperatur zu kommen. Daher verschaffen die Bleche eine stark erhöhte Wahrscheinlichkeit, die Kreuzottern in einem bestimmten Gebiet nachzuweisen. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen wird zunächst in den Moorgebieten am Ewigen Meer sowie im Osteregelser Moor liegen.

 

Dabei wird insbesondere von Interesse sein, ob und wo Jungschlangen auftreten und wo sich die Schlangen in der Paarungszeit, zur Zeit der Geburt der Jungschlangen und kurz vor Beginn der Winterruhe befinden. Sobald sich aufgrund der gewonnenen Daten ein klareres Bild abzeichnet, wie die Verbreitung und Raumnutzung der Kreuzottern aussieht, können daraus Schlüsse für den Schutz und die Verbesserung ihrer Lebensräume gezogen werden.

 

Bei der Meldung der Beobachtungsdaten und bei der Betreuung der Schlangenbleche ist die Ökologische NABU-Station Ostfriesland auf Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Wer in den Landkreisen Aurich und Wittmund eine Kreuzotter beobachtet hat, wird gebeten diese Beobachtung unter möglichst genauer Angabe der Beobachtungsumstände zu übermitteln. Mindestangaben sind

  • eine exakte Darstellung des Beobachtungsortes (z.B. Angabe Koordinaten, Karte, Auszug aus google-maps),
  • Jahr (und möglichst Monat) der Beobachtung,
  • Name und Kontaktdaten des Beobachters.

Hilfreich können auch Angaben zur ungefähren Größe der Schlange und Auffälligkeiten in der Färbung sein.

 

Wer sich an der Betreuung der Bleche (möglichst eine Kontrolle pro Woche) beteiligen kann, wird darum gebeten, sich bei der Ökologischen NABU-Station zu melden.